Mit dem 1. März beginnen in Bremen 41 neue, befristet eingestellte ArbeitsvermittlerInnen ihre Tätigkeit. Die vom Jobcenter angekündigte Zielstellung, zusätzliche Vermittlungen in Arbeitsverhältnisse durchzuführen klingt zunächst als vielversprechendes Vorhaben.
Bei genauerem Hinsehen entpuppt sich diese Joboffensive jedoch lediglich als Verschärfung des Drucks in Niedriglohn, Leiharbeit und Maßnahmen. Die erfolgreiche Vermittlung in Arbeit setzt als voraus, dass entsprechende neue zusätzliche Arbeitsverhältnisse auch tatsächlich vorhanden sind. Dem ist nicht so. Gegenwärtig gibt es eine unverändert hohe Zahl von Erwerbslosen und eine ungleich geringere Zahl von freien Stellen.
Zudem werden bei den angebotenen Stellen Qualifikationen nachgefragt, die bei den meisten Erwerbslosen nicht vorhanden sind.
Wo keine Jobs sind, kann folglich nicht in diese -Nichtjobs- vermittelt werden. Somit dient die Joboffensive lediglich dem Aufbau von Bewerbungsdruck.
Diese jetzt bundesweit durchgeführte „Joboffensive“ wurde bereits in den vergangenenen Jahren in Berlin als Pilotprojekt durchgeführt. In Berlin ist jedoch die Zahl der Erwerbslosen nicht stärker gesunken als in vergleichbaren Regionen. Allein die Zahl der Sanktionen hat deutlich zugenommen. Dies belegen die statistischen Erhebungen der Bundesagentur für Arbeit.
Inhalt der „Joboffensive“ wird denn auch lediglich die vermehrte Einbestellungen zu den Fallmanagern und die Zuweisung zu Maßnahmen zur Folge haben. Mit 14tägigen Gesprächen beim Fallmanager wird jedoch kein einziger neuer Job geschaffen. Somit werden die Einbestellungen ins Amt zu überflüssigen Ritualen, die dann von den Erwerbslosen auch als solche Wahrgenommen werden.
Jobcenterchef Westkamp selbst geht auch davon aus, dass die Zahl der verhängten Sanktionen deutlich steigen wird.
Mit der „Joboffensive“ ist somit den Erwerblosen nicht geholfen. Allein die Unternehmen, die miese, schlecht bezahlte Jobs im Niedriglohnsektor von 5 bis 7 Euro Brutto pro Stunde anbieten, die kein vernünftiger Mensch annehmen würde, sind Nutznießer dieser Joboffensive.
Das Jobcenter wird mit der „Joboffensive“, die wohl eher den Namen Repressionsoffensive verdient hat, zum einem staatlichen Hilfskampagne für den Niedriglohnsektor und damit für die Profite der Unternehmen.