Amt für Soziale Dienste Bremen verbreitet rassistische Mietangebote

Der medienwirksame Skandal um die Wohnungsbaugesellschaft BREBAU hat die oftmals rassistisch motivierte Vergabepraxis von Wohnungen in Bremen bekannter werden lassen. Manchmal wird dies aber nicht nur von Bremer Sozialbehörden geduldet, sondern sogar auch noch unterstützt.

Zurecht wütend wandte sich eine von der Wohnungslosigkeit bedrohte Bremerin an den Bremer Erwerbslosenverband. Die in der Neustadt wohnende Mieterin ist nach einer Eigenbedarfskündigung dringend auf der Such nach einer neuen Bleibe. Als Bezieherin von Grundsicherungsleistungen hat sie es schwer eine bezahlbare Wohnung zu finden. Sie wandte sich deshalb an die „Fachstelle Wohnen“ des Amts für Soziale Dienste. Dort leite man ihr ein Mietangebot eines Maklers weiter. Dieser bewirbt die Wohnung im Schnoor-Viertel mit einem expliziten Ausschluss: „Bitte keine Mieterinteressenten aus dem Afro-Bereich!“ Empört über diesen offenen Rassismus stellte die Bremerin sowohl die Mitarbeiterin im Amt als auch ihren Vorgesetzten zur Rede – ohne Erfolg. Süffisant wurde ihr dagegen empfohlen, doch auch mal bei der BREBAU sich nach Wohnungen umzuschauen.

„Bremens gute Stube, der Schnoor, soll weiß bleiben. Anders lässt sich das rassistische Angebot des Maklers nicht verstehen.“ so Tobias Helfst, Berater beim Bremer Erwerbslosenverband. „Für von Rassismus Betroffene sind solche und ähnliche Erfahrungen bei der Wohnungssuche keine Ausnahme, sondern die Regel. Ungewöhnlich ist hier nur die ganz offene Unterstützung durch Mitarbeitende von Behörden. Es ist nur ein Beispiel dafür, wie aus Alltagsrassismus ein struktureller Rassismus werden kann.“, so Helfst weiter. 

Nach Ansicht von Helfst ist nun die Landesregierung gefordert in der „Fachstelle Wohnen“ tätig zu werden.


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