Hausbesetzung in der Neustadt: “Ein Akt der Notwehr gegen den Wohnungsmarkt”

Bremer Erwerbslosenverband solidarisiert sich mit Hausbesetzung / Arme und Leistungsbeziehende sind besonders stark vom Mangel an bezahlbarem Wohnraum betroffen

Der Bremer Erwerbslosenverband (BEV) erklärt seine Solidarität mit der Hausbesetzung in der Kornstraße 155 in der Bremer Neustadt. Seit einer Woche ist das zuvor jahrelang ungenutzte Gebäude besetzt. Seither findet dort ein vielfältiges Programm unter Einbeziehung der Nachbarschaft statt. Auch erste Instandsetzungsarbeiten sollen bald beginnen.

„Trotz Mietpreisbremse steigen die Mieten in Bremen seit Jahren weiter. Besonders für arme Familien ist es kaum möglich, bezahlbaren Wohnraum zu finden. Die meisten angebotenen Wohnungen sind für Menschen, die Leistungen vom Amt beziehen, nicht erschwinglich. Die Besetzung in der Bremer Neustadt ist deshalb nicht nur dringend notwendig, sie ist ein Akt der Notwehr gegen den Wohnungsmarkt“, so der Bremer Erwerbslosenverband.

„Bereits im vergangenen Jahr hat der Bremer Senat die Wohnkostenzulage abgeschafft, die es auch Bürgergeldbeziehenden ermöglicht hatte, in Stadtteilen wie der Neustadt eine Wohnung zu finden. Die Pläne der Bundesregierung zur ‚neuen Grundsicherung‘ versprechen weitere Verschlechterungen für Tausende Bremer*innen – auch bei der Übernahme der Mieten. Die Besetzung in der Bremer Neustadt ist ein Zeichen, dass es auch anders gehen kann“, so der BEV weiter.

„Statt Sozialabbau und steigenden Mieten braucht es auskömmliche Regelleistungen und eine Mietobergrenze für Vermieter*innen. Wenn der Wohnungsmarkt auf Kosten Tausender Menschen funktioniert, dann muss er eben abgeschafft werden“, schließt der Bremer Erwerbslosenverband.