Zur Aufdeckung rassistischer Kriterien bei der Wohnungsvergabe beim Bremen-eigenen Wohnungsunternehmen BREBAU heute durch „buten un binnen“ meldet sich auch der Bremer Erwerbslosenverband (BEV) zu Wort. Der BEV berät seit fast 15 Jahres jedes Jahr mehrere Tausend Menschen in Bremen-Vegesack zu Problemen rund um Transferleistungen, Wohnen und Arbeit.
„Durch unsere Erfahrung in der Beratung können wir die Recherche von buten un binnen bestätigen. Seit vielen Jahren berichten uns Menschen von solchen und ähnlichen Erfahrungen mit der BREBAU. Immer wenn sie scheinbar nicht-deutsch erschienen, wurde entweder ihr Wohnungsgesuch gleich abgelehnt oder sie wurden auf die immer gleichen Straßenzüge verwiesen. Entscheidend waren dabei immer anscheinend Nachname und Erscheinungsbild“, so Tobias Helfst, Berater beim BEV. „Die Menschen haben dabei immer die gemachten Erfahrungen als eindeutig rassistisch beschrieben. Nur beweisen ließen sie sich nie.“, so Helfst weiter.
„Berichte über informelle rassistische Strukturen und Netzwerke gibt es nicht nur von der BREBAU. Auch mit GEWOSIE und GEWOBA wurden über viele Jahre solche Erfahrungen gemacht.“, ergänzt Herbert Thomsen vom BEV. „Auch wenn das die allgemeine Erfahrung war, organisierte Strukturen wie bei der BREBAU ist es uns bisher aber nicht gelungen nachzuweisen. Das es zu ihnen überhaupt kommt, ist aber kein Zufall, sondern leider nur konsequent. Sie sind das Resultat einer Wohnungspolitik, in der sich Wohnungen auf dem Markt rechnen müssen, Wohnraum eine Ware ist. Die Rassisten bei BREBAU und co. versuchen genau das mit ihren eigenen, rassistischen Kriterien umzusetzen. Der Kampf gegen Rassismus darf deswegen vom Streiten für eine andere Wohnungspolitik nicht getrennt werden.“, so Thomsen abschließend.
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